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Applied Kinesiology - IRT-Behandlung

Wir können häufig beobachten, dass nach einer erlittenen Verletzung trotz kompletter Heilung und Rehabilitation Beschwerden im Bewegungsapparat weiterbestehen oder es immer wieder zu neuen Verletzungen, auch in anderen Körperregionen, kommt.

Bei diesen Patienten lassen sich neurologisch aktive Verletzungsmuster identifizieren, die ursächlich für die Instabilität im Bewegungssystem sind.

Ähnlich einem psychischen Trauma, kann es bei einem körperlichen Trauma zu einer Speicherung eines Verletzungsereignisses im zentralen Nervensystem kommen.

Diese Erinnerungskomplexe werden in verschiedenen Hirnarealen abgelegt und bleiben trotz einer länger zurückliegenden Verletzung im Nervensystem als aktuelles Ereignis präsent und sind an den Bereich der ursprünglichen Verletzung (z.B. Blinddarm-Operationsnarbe, Narbe im Bereich des gezogenen Weißheitszahnes, Steißbeinprellung, …) gekoppelt. Diese von der Verletzungsstelle ausgehenden neurologischen Impulse induzieren eine inadäquate Aktivierung dieser Hirnareale und stehen mit dem normalen Bewegungsmuster in Konflikt und verursachen so u.a. eine muskuläre Instabilität (Muskelinhibition). Dieser Mechanismus bildet die Ursache für z.B. Gelenk- und Muskelbeschwerden. Diese Hemmung von Muskeln führt zu einer Herabsetzung der Belastbarkeit an den Gelenken und bei Überschreiten dieser Belastbarkeitsgrenze kommt es an den Gelenken mit den gehemmten Muskeln zu einer Überbeanspruchung mit darauffolgenden schmerzhaften muskulären Verspannungen mit Bildung von Triggerpunkten, Sehnenscheidenentzündungen, Reizung des Gelenkes mit Entzündungsreaktion der Schleimhaut in dem Gelenk und letztendlich auf Dauer zu schnelleren Abnutzungserscheinungen (Arthrose). Es kann zudem zu weiteren Verletzungen im Bewegungssystem kommen.

Ein Verletzungsmuster baut sich auf, wenn das Areal, das mit der Körpererinnerung durch einen Unfall verbunden ist, aktiviert wird. Zum Beispiel reicht im Falle eines Verletzungsmusters im Kniebereich oder der Leiste (z.B. Blinddarm- oder Leistenbruchoperation) oft bereits das Gehen oder Springen zur Aktivierung der Störung aus, was zu einer Instabilität der muskulären Führung führt.

Da das Nervensystem komplex verschaltet ist, kann ein Verletzungsmuster neben neuromuskulären Effekten auch biochemische und emotionale Aspekte beinhalten. D.h., dass ein Verletzungsmuster neben der Fehlansteuerung von Muskeln mit entsprechenden Beschwerden in den dazugehörigen Gelenken ebenso zu biochemischen Störungen (hormonelle Störungen, Stoffwechselstörungen, …) und emotionalen Störungen führen kann.

Klassischerweise wird in der Medizin, das körperliche Trauma (...Schädigung und Verwundung des Gewebes durch Gewalteinwirkung von außen) vom seelischen
Trauma ... seelische Verletzung, die mit einer starken psychischen Erschütterung einhergeht und durch sehr verschiedene Erlebnisse hervorgerufen werden kann, unterschieden. Die Verbindung der beiden Entitäten wird mehr als Koinzidenz gesehen und nicht als sich gegenseitig beeinflussende Aspekte eines Gesamtbildes. Gleichwohl besteht ein breiter Konsens, dass ein Traumageschehen in verschiedenen Hirnarealen abgelagert wird, die wiederum mit anderen Funktionen korrespondieren. Als Beispiele werden hierfür Hirnnervenfunktionen benannt. So können Traumaaspekte zum Teil auch durch Riechen, Hören und Sehen reaktiviert werden.

Ohne eine spezifische Behandlung zur Auflösung und Integration solcher Verletzungsmuster sind die assoziierten Gesundheitsstörungen nicht vollständig und dauerhaft behandelbar.

Mit Hilfe von spezifischen Muskeltests der Applied Kinesiology (AK) wird die neuromuskuläre Ansteuerung der Muskeln untersucht und das mit dem Verletzungsmuster in Verbindung stehende Körperareal identifiziert. D.h. wir testen verschiedene Muskeln an Armen und Beinen hinsichtlich Ihrer Ansteuerbarkeit. Ein gehemmter Muskel wirkt wie ein „schwacher“ Muskel, ist es aber nicht. Im Anschluß wird nach einem Traumaareal am Körper gesucht, dass diese „schwachen“ Muskeln wieder „stark/normal“ macht. Das bedeutet dann, dass diese gehemmten Muskeln in Verbindung stehen zu dem Verletzungsmuster an diesem Körperareal. Im Anschluß erfolgt die IRT-Behandlung.

 

Das Prinzip der IRT-Behandlung besteht darin, die Körpererinnerung zu provozieren und dann deren Einzelkomponenten u.a. durch die Behandlung von Akupunkturpunkten im Gesicht und an Armen und Beinen in Kombination mit Augenbewegungen so zu verändern, dass sich das Verletzungsmuster in der Zukunft nicht mehr aufbauen kann. Ziel ist die Integration der auf der Region repräsentierten Traumaanteile im zentralen Nervensystem.

 

Bei der Behandlung der Akupunkturpunkte im Gesicht (durch Klopfen/Tippen mit einem Finger) und an den Armen und Beinen handelt es sich um die Anfangs- und Endpunkte der verschiedenen Akupunkturleitbahnen, die sich über den ganzen Körper erstrecken.

Parallel zum Klopfen von den Akupunkturpunkten im Gesicht wird die Bewegung der Augen genutzt, wie sie auch bei der Therapie mittels EMDR eingesetzt wird.

 

EMDR steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“ und ist eine wissenschaftlich anerkannte, psychotherapeutische Methode, die ursprünglich für die Verarbeitung von emotionalem Stress durch psychische Traumatisierung entwickelt wurde. Dabei werden traumatische Erinnerungen abgerufen, während gleichzeitig bilaterale Stimulationen wie seitliche Augenbewegungen, Klopfen oder Töne eingesetzt werden. Neben der bilateralen Stimulation stellt der duale Aufmerksamkeitsfokus, in deren Rahmen der Klient einerseits in den belastenden und schmerzhaften State hineingeführt wird und andererseits seine Aufmerksamkeit im sicheren Hier und Jetzt mittels der bilateralen Stimuli gehalten wird, das Kernelement der EMDR-Therapie dar. Die Theorie hinter EMDR besagt, dass diese Stimulation hilft, die traumatischen Erinnerungen zu verarbeiten und die damit verbundenen negativen Emotionen und Überzeugungen aufzulösen. Die Wirksamkeit von EMDR konnte in zahlreichen Studien belegt werden. EMDR hat in der Behandlung von PTBS bereits etablierte Wirksamkeit und ist ein fester Bestandteil fast aller Leitlinien.

 

Für die Behandlung eines körperlichen Traumatas mittels IRT sind im Allgemeinen mindestens zwei Behandlungen notwendig. Die Kosten für eine auf Applied Kinesiology (AK) basierende Untersuchung und Behandlung wird nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Für die Behandlung werden 30 min angesetzt und die Kosten richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). 

 

 

Geschichte der IRT

Die erweiterte "Injury-Recall-Technique" nach Becker und Brunck geht in ihrer ursprünglichen Form auf den amerikanischen Doctor of Chiropractic Walther Schmitt zurück. Sie wurde durch die deutschen Ärzte  Dr. Dieter Becker und Dr. Martin Brunck in über 18 Jahren täglicher Arbeit zu einem komplexen Behandlungsweg weiterentwickelt, mit dem verschiedene Aspekte von alten Verletzungsmustern und Traumata effektiv aufgelöst werden können.

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